Schreiben in Zeiten von Corona

Wahrscheinlich war ich eine der ersten Personen in Deutschland, die gleich von Anfang an diverse Auswirkungen des Corona-Virus gespürt haben. Ich arbeitete in der Reisebranche und in unserem Team betreuen wir Kunden, die mehrere Niederlassungen und Werke in China haben.
Es gab erste Einschränkungen durch das Travel Management, dann Umbuchungen und Rückholung der Mitarbeiter. Bevor die Corona-Krise in Europa ankam, waren wir arbeitstechnisch schon mittendrin.

Meinen Schreiballtag betraf diese Situation kaum. Jeden Tag schrieb ich ein Stückchen weiter an meinem neuen Roman.

Doch dann überfiel Covid-19 auch Deutschland und in den Zeitungen und Nachrichten verdrängte das Virus fast alle anderen Themen. Ich schrieb weniger, aber ich schrieb regelmäßig weiter.
Ab Mitte März waren, bedingt durch die Absage der Leipziger Buchmesse, Online-Lesungen und ganz allgemein das Thema Bücher sehr präsent. Ich war erleichtert, dass zumindest auf Instagram das Lesen wichtiger zu sein schien als Corona.

Das blieb allerdings nicht lange so… schade.

Posts mit #bleibgesund #wirbleibenzuhause #stayhome und selbst genähten Schutzmasken häuften sich. Dazu kamen die Veränderungen im eigenen Lebensalltag und die Sorge um die Familie: Eltern, die über 80 Jahre alt sind, und Familienmitglieder mit chronischen Krankheiten. Da ich jeden Tag mit dem ÖPNV unterwegs war, vermied ich engen Kontakt zu meiner Familie. Ich kaufte ab Ende März alleine ein und trug dabei (nicht – medizinischen) Mundschutz und Handschuhe.
Abstand von allen anderen Menschen zu halten wurde nur langsam zur Normalität, Treffen mit Freunden waren unmöglich.

Kann man in dieser Situation kreativ sein?

Kann man den Kopf frei bekommen und eintauchen in die Geschichte, die geschrieben werden will?
Ich konnte es nicht.
Meine Schreiberei stockte.

Ganz allmählich gewöhnte ich mich an die Maßnahmen der Regierung. Da ich seit kurzem von zu Hause arbeiten kann, wurde ich den Teil meiner Sorgen los, der mir ständig sagte: was, wenn Du den Virus mit nach Hause bringst? Was, wenn Du Deine Liebsten infizierst?

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein positiv denkender Mensch bin. Ich holte diese Grundeinstellung aus den Tiefen meines sorgenvollen Herzens hervor und zählte jeden Abend im Bett die positiven Dinge des vergangenen Tages auf.
Ich lernte es, dankbar zu sein für jeden einzelnen Tag, an dem nicht nur ich, sondern alle meine Angehörigen, Freunde und Nachbarn gesund geblieben sind.
Telefonate ersetzen die Besuche bei den Eltern, ein Schwätzchen über den Gartenzaun ersetzte den Grillabend auf der Terrasse.

Und dann fing ich wieder an zu schreiben. Die Worte flossen aus meinen Fingern in die Tastatur und der neue Roman wächst und gedeiht.

In allem Schlechten lässt sich immer noch etwas Gutes finden – du musst nur gründlich genug suchen. Und wenn Dich so etwas wie diese Pandemie aus dem Rhythmus bringt, mach‘ es wie ich: mach weiter!

Viele Psychologen raten, diese Zeit zu nutzen für Dinge, die man lange hinausgeschoben hat.
Hast Du diesen Rat schon befolgt? Was hast Du getan oder erledigt? Schreib es gern in die Kommentare!
Und falls Du noch Inspiration brauchst – ich könnte Dir spannenden Lesestoff empfehlen:

Romane fürs Herz „Mauern um Dein Herz*“ oder für den Nervenkitzel „Geld, Macht, Tod*“.

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