Die leidige Sache mit den guten Vorsätzen

Hast Du auch die Nase voll von den unzähligen Beiträgen über gute Vorsätze? Dann zeige ich Dir jetzt, was viel wichtiger ist und zudem größere Zufriedenheit schafft.

Ich bin kein Freund von Aktionen mit Gruppenzwang.

Zum Valentinstag musst Du Deiner Liebsten Rosen schenken. Beim Karneval musst Du lustig sein. Zum Neuen Jahr musst Du Dir etwas vornehmen – am besten haufenweise gute Vorsätze!

Doch mit den guten Vorsätzen ist es so eine Sache: nur selten können wir sie einhalten.

Aber warum ist das so? Liegt es an der Zeit, von der wir immer zu wenig haben? Und was können wir dagegen tun? Wie füllen wir unsere Zeit am besten aus?

Weißt Du, wie lange die Rotphase einer Ampel ist? Unterschiedlich, wirst Du jetzt vermutlich sagen, kommt auf die Ampel an. Stimmt. Doch auch wenn wir von ein und derselben Ampel sprechen, sage ich: kommt drauf an… und zwar auf Dich!

Stell Dir vor, Du hast einen wichtigen Termin und bist spät dran. Und ausgerechnet dann wird die Ampel rot! Sie ist nur 2 Minuten rot, aber Du trommelst mit den Fingern aufs Lenkrad. Die Sekunden ticken dahin und kommen Dir vor wie Stunden!
Bist Du dagegen früh dran, trommelst Du im Rhythmus der Radiomusik aufs Lenkrad und singst fröhlich mit.

Jeder Tag hat vierundzwanzig Stunden und jede Stunde hat sechzig Minuten. Das weiß jedes Kind.

Jede Stunde, jede Minute ist gleich lang. Auch das ist hinlänglich bekannt.

Aber warum kommt es uns manchmal vor, als würden sich einige Minuten ins Endlose dehnen, während eine Stunde vorbeifliegt wie sonst ein paar Minuten?

Das Geheimnis der Zeit

In unserer heutigen Zeit scheint den Menschen vor allem eines zu fehlen: Zeit. Aber vielleicht empfinden wir das nur so…

Wie und womit wir unsere Zeit ausfüllen, hat Einfluss auf unser Zeitempfinden. Stehen wir im Stau und sind zur Untätigkeit verurteilt, kommt uns die Zeit sehr lang vor. Sind wir mit einer Sache beschäftigt, die uns Spaß macht, vergeht die Zeit wie im Fluge.

Ein anderer Aspekt beim Thema Zeit ist Routine. Tage zu Hause mit Einkaufen, Waschen, Bügeln und Kochen lassen die Zeit kürzer erscheinen; erleben wir viel Neues, kommt uns die gleiche Zeitspanne länger vor.

Die Sache mit der Routine kann ich in letzter Zeit gut nachempfinden. Seitdem ich in der passiven Phase der Altersteilzeit bin, gibt es immer wieder Abende, an denen ich das Gefühl habe, der Tag wäre in Nu vergangen und ich hätte nichts getan. Dann zähle ich für mich auf: Waschen, Bügeln, Einkaufen, Gartenarbeit, Spaziergang, Schreiben, Instagram Posts vorbereitet, Kochen… und plötzlich wird mir klar, wie viele Dinge ich erledigt habe an nur einem einzigen Tag.

Das Gleiche kannst Du auch auf eine Woche, einen Monat oder ein Jahr übertragen.

Einige Dinge, die ich mir für das letzte Jahr vorgenommen hatte, sind unerledigt geblieben. In gewisser Weise erweckt diese Tatsache in mir das Gefühl, dass ich zu wenig Zeit hatte, dass die Zeit viel zu schnell vergangen ist.

Geht es Dir genauso? Hast Du einen Plan, wie es im kommenden Jahr anders werden soll?

Was mein schriftstellerisches Tun anbelangt, mache ich mir am Anfang eines Jahres einen Plan, was ich im nächsten Jahr alles tun will. Das sind solche Dinge wie: Roman X veröffentlichen, Roman Y erste Fassung schreiben, Leserunde veranstalten etc. Ende Dezember lasse ich dann immer das Jahr Revue passieren, schaue, welche Ziele ich erreicht und welche ich verfehlt habe.

Ich erreiche längst nicht alle Ziele, die ich mir gesetzt habe, aber das empfinde ich nicht als schlimm. Vielleicht hatte ich zu wenig Zeit, vielleicht fehlten mir die zündenden Ideen, vielleicht waren mir andere Dinge wichtiger. Ich will damit nicht sagen, dass mir die Ziele egal sind. Ich arbeite daran, sie zu erreichen, doch ich klebe nicht an diesen Zielen.

Es gibt ja noch etwas anderes im Leben außer Arbeit und man muss Prioritäten setzen.

Dazu gehört, dass wir mit den Menschen, die uns am Herzen liegen, möglichst viel Zeit verbringen sollten, denn wir wissen nicht, wie lange wir dies noch können. Das soll jetzt nicht düster oder prophetisch klingen, nur realistisch.

Gute Vorsätze oder doch lieber Ziele?

Es ist ja gut und schön, sich etwas vorzunehmen, aber was bringt es, wenn gute Vorsätze nicht halten? Wenn wir an der Umsetzung scheitern? Ist es nicht viel besser, sich Ziele zu setzen und einen Plan zu entwickeln, wie man diese Ziele erreicht?

Such Dir also so viele Ziele aus, wie du willst, aber achte darauf, dass sie nicht utopisch, sondern erreichbar sind. Setze Dir, wenn nötig, Zwischenziele und arbeite Dich Schritt für Schritt voran, bis Du sie erreicht hast. Ich behaupte nicht, dass dieser Weg leicht ist. Ein wenig Durchsetzungsvermögen und ein starker Wille sind schon notwendig. Aber es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man ein Ziel erreicht hat.

Das lohnenswerteste Ziel

Wenn wir also ein Ziel – oder ist es ein Vorsatz – definieren, das wir unbedingt erreichen sollten, dann ist es dieses:

„Ich will Zeit an Menschen verschenken, die es mir wert sind.“

Du musst also nicht haufenweise gute Vorsätze formulieren. EIN Vorsatz reicht vollkommen: ich werde Zeit verschenken.

Für meine Leser investiere ich jeden Tag Zeit – weil es Spaß macht und weil sie es mir wert sind, weil Du es mir wert bist. Im nächsten Jahr werde ich das ebenso tun wie in den vergangenen Jahren.

Neben Büchern schreibe ich regelmäßig Blogartikel wie diesen und jeden Monat einen Newsletter. Ich lade Dich hiermit herzlich ein, am schriftlichen Ergebnis meiner Zeit teilzuhaben… einfach hier klicken und Du bist dabei.

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