Was würde die Welt vermissen, wenn es Amerika nicht gäbe?
Nein, dieser Artikel wird kein Exkurs in die große Weltpolitik… ich würde die Frage sowieso nicht komplett beantworten können. Trotzdem: ohne Amerika gäbe es wahrscheinlich keine Cola, kein Kaugummi, keinen Ketchup, keinen Hamburger, kein Halloween…
Nicht nur die verschiedensten Arten von Nahrungsmitteln schwappen zu uns herüber über den großen Teich. Auch andere Dinge wie Musik, Kinofilme und der NaNoWriMo.
Aber was zum Henker ist das überhaupt? Das kann man ja nicht einmal anständig aussprechen!
NaNoWriMo ist – wie man unschwer erkennen kann – ein Abkürzung. Sie steht für „National Novel Writing Month“. Die Idee dahinter ist, in einem Monat einen Roman (oder zumindest die grobe erste Fassung eines Romans) mit mindestens 50.000 Wörtern zu schreiben. Und die Erfinder haben sich dafür den November ausgesucht. Erfunden wurde dieses Event ursprünglich in den USA, aber mittlerweile wird es überall auf der Welt zelebriert.
Spätestens im September gibt es die ersten Artikel und Social Media Posts. Tipps zum NaNoWriMo. Wie halte ich durch? Wie bereite ich mich am besten vor? Wie schaffe ich mir eine tägliche Routine?
Spätestens ab Mitte Oktober wird die Autorenwelt allmählich nervös.
Man registriert sich, schreibt drauflos und lädt das Dokument am Ende hoch. Fertig. Es gibt kein Preisgeld und keine Medaille. Nur ein Zertifikat und die Genugtuung, es geschafft zu haben.
50.000 Wörter in 30 Tagen. Das sind 1667 Wörter pro Tag.
Falls Dir diese Zahlen wenig sagen: dieser Artikel ist insgesamt 759 Wörter lang. Im NaNoWriMo musst Du also mehr als zwei solcher Artikel schreiben. Nicht nur Montag bis Freitag, sondern jeden Tag. Auch am Wochenende.
Ich habe beim NaNoWriMo bisher noch nicht mitgemacht, obwohl es mich reizen würde. Aber es gibt ein paar Gründe, warum ich es nicht mache… oder noch nicht.
Grund Nummer 1 und Hauptgrund ist die Zeit. Ich habe schlichtweg keine Zeit, jeden Tag für einige Stunden zu schreiben. Wer mich etwas näher kennt, weiß, dass ich einem Hauptjob nachgehe, für den ich an vier Tagen in der Woche jeweils 12 Stunden pro Tag unterwegs bin. Die Nacht kann ich mir nicht um die Ohren schlagen, denn früh am nächsten Morgen klingelt wieder der Wecker.
Grund Nummer 2 ist mein Schreibtempo. Ich bin nicht unbedingt eine Schnellschreiberin. Die Ideen müssen erst reifen. Die Charaktere entstehen zuerst in meinem Kopf, bevor ich sie aufs Papier bringen kann. Ich denke die einzelnen Szenen erst durch und schreibe dann. Wenn aber eine Szene reif ist, dann fliegen die Finger über die Tastatur.
Grund Nummer 3: Ich lasse mich nicht gerne unter Druck setzen. Kann man unter Druck überhaupt kreativ sein? Ich habe es noch nicht getestet. In meinem Hauptjob geht es darum, die Aufgaben und Projekte mit fundiertem Fachwissen zu erledigen. Oft muss ich dabei auch unter Zeitdruck arbeiten und irgendwie auch kreativ sein, aber in völlig anderer Weise als beim Schreiben von Romanen.
Und dennoch habe ich einmal in sehr kurzer Zeit einen Romanentwurf geschrieben:
Vor vier Jahren unternahmen wir eine Reise nach Indien. Einige Tage zuvor machten wir einen Spaziergang im Lonsheimer Wald. Es war Herbst, Nebelschwaden hingen zwischen den Bäumen und verwandelten das Wäldchen in eine verzauberte Landschaft. Und urplötzlich hatte ich eine Idee.
Im Flugzeug zückte ich ein Notizbuch und begann zu schreiben. Ich hatte keinen Laptop dabei, also blieb mir nur das Schreiben mit der Hand. Ich habe nicht geschlafen; ich habe geschrieben. Ich ließ mich nur durchs Abendessen unterbrechen, durch sonst nichts. Die Mitreisenden haben mich beäugt. Die Flugbegleiterinnen sprachen mich an, ob ich so viele Stunden Tagebuch schreiben würde…
Der Flug war nicht lang genug, um die Geschichte zu Ende zu schreiben. So schrieb ich jeden Tag trotz interessanter Rundreise weiter. Und in drei Wochen war ich fertig. Erst vor einigen Wochen kramte ich das Notizbuch wieder heraus und tippte den Text in den Laptop. Es waren 13.420 Wörter!
Und ich dachte: Geht doch! Keine fünfzigtausend, aber immerhin.
Da ich derzeit an Band 2 meiner Fantasy-Reihe schreibe, wird die Ausarbeitung des neuen Romans noch einige Zeit auf sich warten lassen. Denn thematisch hat er überhaupt nichts mit meinen vorherigen Büchern zu tun.
Worum es darin geht? Das verrate ich hier und heute noch nicht. Nur so viel: nach Liebesromanen, Indienromanen mit Abenteuer und Action und dem Fantasyroman wird die neue Geschichte Dich in eine völlig neue Welt entführen.
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